50 Jahre Donauschwaben mit Landestrachtenfest
Der Vorstand 2007
Martin Mayer, Karlheinz Holz, Robert Amato, Anton Sabo, Josef Mihajlovic, Gerhard Messner, Arpad Breitenbach (2. Vorsitzender), Paul Koller, Martin Sayer, Peter Tillinger (1. Vorsitzender), Richard Bauschert (Kassenwart), Stefan Sayer, Heinrich Bechtele (Ehrenvorsitzender). Vlnr Auf dem Bild fehlen: Anton Teppert (Schriftführer), Heinrich Simon
Vorwort
62 Jahre nach der Vertreibung feiert die am 16.März 1957 gegründete Ortsgruppe der Donauschwaben in Gosheim, am 20. Und 21. Oktober 2007 ihren 50. Geburtstag. Verbunden mit dem Landestrachtenfest der Donauschwaben. Wir ersuchen die ganze Einwohnerschaft von Gosheim, sowie Landsleute und Freunde der Donauschwaben von Auswärts, an diesem Fest teilzunehmen.
Als unsere Vorfahren vor über 220 Jahren die Heimat verließen um in eine ferne, fremde Welt zu ziehen, ahnten sie vielleicht, dass sie fortan auf einer „Insel“ leben würden. Ihr fester Wille, sich eine neue Heimat zu schaffen, in der sie frei leben wollten und ihr Vertrauen auf die eigene Kraft ließen sie das große Wagnis eingehen. Fest verwurzelt in ihrem Glauben, ihrer Sprache, in ihren Sitten und Bräuchen bauten sie aus dem Nichts heraus eine Welt, in der sie nicht nur lange Jahrzehnte hindurch segensreich wirkten sondern auch die Schätze ihrer angestammten Kultur weit draußen im Südosten des europäischen Kontinents bewahrten.
Das Land, in dem sie lebten, hatte ihnen viel zu verdanken, nicht zuletzt Wohlstand. Doch das Land dankte ihnen schlecht. In einer Zeit, in der Machtgier und Völkerhass das Geschehen in der Welt regierten wie selten zuvor, nahte auch das Verhängnis über unsere Heimat. Viele unserer Brüder und Schwestern zahlten für den Wahn mit dem eigenen Leben, die Überlebenden wurden zurückgeworfen ins Mutterland oder irgendwohin in dieser Welt.
Doch nun geschah erneut das Wunder. Immer noch fest verwurzelt im Glauben, in der Sprache, in Sitten und Brauchtum hielten sie an der angestammten Gemeinschaft, bauten erneut auf, schufen sich neue Existenzen, während die verlassene Heimat zusehends wirtschaftlich verarmte. Sie fanden wieder Glück und Zufriedenheit, Eigenschaften, die fleißige Menschen immer auszeichnen. Über 150 Jahre Inseldasein, in dem es neben der täglichen schweren Arbeit stets auch galt, die ererbten Werte zu verteidigen, lehrten sie, dass ein Mensch erst dann endgültig verloren ist, wenn er aus der Gemeinschaft seinesgleichen ausbricht. Sie brachen nicht aus, sie blieben, was sie waren, nämlich Donauschwaben.
Das ist auch der Grund, weshalb wir hier versammelt sind. Wir wünschen uns alle, dass unser Gefühl der Zusammengehörigkeit in den vor uns liegenden zwei Tagen neu gestärkt wird und dass in den vielen persönlichen Kontakten ein neues Bedürfnis nach einträchtigem Miteinander für die kommenden Jahre reifen möge!
Der Festausschuss